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April 24, 2023

Inklusion erreichen: Sichtbarkeit und Repräsentation fördern

"Wenn wir mehr Menschen mit Behinderungen in den Medien sehen, lernen wir, Behinderungen als Teil des normalen Spektrums menschlicher Erfahrungen wahrzunehmen." - Haben Girma, Aktivistin, Sprecherin und Autorin

"Wenn wir mehr Menschen mit Behinderungen in den Medien sehen, lernen wir, Behinderungen als Teil des normalen Spektrums menschlicher Erfahrungen wahrzunehmen." - Haben Girma, Aktivistin, Sprecherin und Autorin

Inklusion ist ein Grundrecht – egal ob mit oder ohne Behinderungen. Das fehlende Bewusstsein für Behinderungen in der Gesellschaft hat jedoch zu einer Marginalisierung von Menschen mit Behinderungen geführt. Daher spielen die Sichtbarkeit und gelungene Repräsentation von Menschen mit Behinderungen eine entscheidende Rolle beim Abbau von Barrieren und der Förderung von Inklusion.

Wozu brauchen wir eine angemessenere Sichtbarkeit und Repräsentation von Menschen mit Behinderungen?

Alle Menschen haben unterschiedliche Erfahrungen, Hintergründe und Perspektiven, die wertvoll sind und berücksichtigt werden sollten. Eine ausgewogene Sichtbarkeit und Repräsentation in Politik, Medien, Kunst und Kultur kann dazu beitragen:

  • Vorurteile und Stereotype abzubauen
  • die Vielfalt der Menschen und ihrer Lebensrealitäten sichtbar zu machen,
  • sowie ein Gefühl der Zugehörigkeit und Teilhabe zu schaffen.

Wenn bestimmte Gruppen systematisch unterrepräsentiert sind, führt dies zu Vorurteilen und Diskriminierung, da ihre Perspektiven und Bedürfnisse zu wenig Beachtung finden.

Menschen mit Behinderungen werden in verschiedenen Lebensbereichen oft übersehen und sind unterrepräsentiert. Dieser Mangel an Repräsentation kann wiederum zu einem Mangel an Verständnis und Empathie gegenüber Menschen mit Behinderungen führen. Schädliche Stereotype und Diskriminierung sind mögliche Folgen. Daher ist es wichtig, dass Menschen mit Behinderungen in allen Bereichen der Gesellschaft vertreten und sichtbar sind. Die Repräsentation von Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen fördert demzufolge Inklusion und Vielfalt.

Die immense Bedeutung der Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft können wir deshalb gar nicht genug betonen! Menschen mit Behinderung in allen Bereichen vertreten und einbezogen zu sehen hilft dabei, Stereotype abzubauen, Verständnis zu fördern und Akzeptanz zu schaffen.

Welchen Herausforderungen begegnen wir im Hinblick auf die Sichtbarkeit und Repräsentation von Menschen mit Behinderungen?

Durch die gelungene Darstellung von Menschen mit Behinderungen als Individuen mit Hoffnungen, Träumen und Herausforderungen können sowohl die Medien als auch Unterhaltungsindustrie dazu beitragen, Stereotype abzubauen und Inklusion zu fördern. Diesbezüglich stehen wir vor folgenden Herausforderungen:

Mangelnde Authentizität

Viele Darstellungen von Menschen mit Behinderung sind nicht authentisch. Sie können stereotyp oder ungenau ausfallen. Oft werden Menschen mit Behinderungen beispielsweise von Schauspieler*innen ohne Behinderung dargestellt. Dies führt schnell zu falschen Annahmen, Missverständnissen und einer negativen Einstellung gegenüber Menschen mit Behinderungen.

Begrenzte Möglichkeiten

Menschen mit Behinderung sind in den Medien oft unterrepräsentiert. Wenn sie in Erscheinung treten, werden Menschen mit Behinderungen oft in stereotype Rollen wie Bösewichte oder auch inspirierende Figuren gedrängt. Dies beschränkt wiederum die Möglichkeiten, ein weites Spektrum an Talenten und Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen zu zeigen.

Mangelnde Vielfalt


Das Leben mit Behinderungen ist eine komplexe und vielfältige Erfahrung. Leider neigen die Medien dazu, nur eine sehr begrenzte Perspektive auf Behinderungen zu bieten. Menschen mit einem weiten Spektrum von Behinderungen unterschiedlicher Ethnien, Geschlechter, sexueller Orientierungen und sozioökonomischer Herkunft sind oft von der medialen Repräsentation ausgeschlossen. Die Darstellung von Menschen mit Behinderungen beschränkt sich meist auf weiße, männliche und gleichzeitig wohlhabende Charaktere. Dies wiederum verfestigt Stereotype und marginalisiert Menschen mit Behinderungen.

Barrierefreiheit von Medien

Menschen mit Behinderungen sind im Hinblick auf den Zugang zu Medien oft mit großen Hürden konfrontiert. Das Fehlen von Untertiteln, Audiodeskriptionen und Möglichkeiten das Internet zu nutzen sind einige Beispiele. Dies kann es für Menschen mit Behinderungen schwierig machen, sich überhaupt mit Medieninhalten zu beschäftigen, sie zu genießen, und in den Medien präsent zu sein.

Stigmatisierung und Diskriminierung

Negative Einstellungen gegenüber Menschen mit Behinderungen sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Folglich können die Medien diese Einstellungen aufrechterhalten, indem sie Menschen mit Behinderungen als hilflos oder für andere belastend darstellen. Stigmatisierung und Diskriminierung erschweren Menschen mit Behinderungen die uneingeschränkte Teilhabe an der Gesellschaft.

Daher ist es wichtig, dass wir uns weiterhin für eine vielfältige, korrekte Darstellung von Menschen mit Behinderungen in der Medien- und Unterhaltungsindustrie stark machen. Alle müssen sich in den erzählten Geschichten wiederzufinden können!

Beispiele für die Darstellung von Menschen mit Behinderungen in Filmen

Ausgehend von unserer Arbeit haben wir natürlich speziell nach Filmen gesucht, in denen die Hauptcharaktere Elektrorollstühle benutzen - und wir waren ziemlich erfolgreich! Diese und ähnliche Beispiele zeigen anschaulich, welche Bedeutung die Repräsentation und Sichtbarkeit von Behinderungen in der Gestaltung der öffentlichen Wahrnehmung und des allgemeinen Verständnisses einnehmen kann.

"Die Entdeckung der Unendlichkeit " (2014)

In der Filmbiografie "Die Entdeckung der Unendlichkeit" aus dem Jahr 2014 porträtiert der Schauspieler Eddie Redmayne den weltbekannten Physiker Stephen Hawking. Der Film folgt Hawking ausgehend von seiner Zeit als Doktorand in Cambridge. Dort verliebt er sich in seine Kommilitonin Jane Wilde und setzt anschließend seine bahnbrechende Arbeit auf dem Gebiet der Kosmologie sowie seinen Kampf mit der Krankheit ALS fort.

Die fortschreitende Erkrankung schränkt Hawkings Bewegungsradius schließlich fast vollständig ein. Dennoch leistet Hawking bedeutende Beiträge zur Wissenschaft und wird zu einem der einflussreichsten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Der Film untersucht auch Hawkings Privatleben und die Herausforderungen, denen er in seiner Beziehung zu Jane gegenübersteht – vor allem, als sich sein gesundheitlicher Zustand verschlechtert.

"Ein ganzes halbes Jahr" (2016)

Der Film "Ein ganzes halbes Jahr" aus dem Jahr 2016 ist ein romantisches Drama, das von Will (Sam Claflin) und seiner Betreuerin Louisa (Emilia Clarke) erzählt. Größer könnten die Unterschiede kaum sein. Trotzdem entwickeln sie schnell eine starke Bindung. Louisa arbeitet unermüdlich daran, Will, einem Tetraplegiker, die Freude und Schönheit des Lebens nahezubringen.

Dennoch fällt Will schlussendlich die Entscheidung, sein Leben zu beenden – und seine Liebe zu Louisa ermöglicht es ihm, Frieden zu finden. Der Film feiert die Liebe, das Mitgefühl und die Stärke zwischenmenschlicher Bindungen. Er wirft auch wichtige ethische und moralische Fragen über assistierten Suizid auf, also das Recht, zu individuellen Bedingungen zu sterben. Gleichzeitig geht es in diesem dennoch rundum lebensbejahenden Film auch darum, jeden wundervollen Moment ausgiebig zu genießen.

"X-Men: Erste Entscheidung" (2011)

Unser Lieblingscharakter ist sicherlich Charles E. Xavier, auch bekannt als Professor X! In dem Film "X-Men: Erste Entscheidung" aus dem Jahr 2011 wird Xavier im Elektrorollstuhl gezeigt, nachdem er sich eine Schusswunde an der Wirbelsäule zugezogen hat.

Professor X als menschlich zugewandter, erfolgreicher Anführer der X-Men ist ein besonders gelungenes Beispiel für die Repräsentation von Menschen mit Behinderungen. Er stellt gängige Stereotype ganz gepflegt in Frage! Xavier bietet eine positive, auf individuelle Stärken fokussierte Darstellung von Menschen mit Behinderungen und betont klar das vorhandene Potenzial.

Darüber hinaus fällt es vielen Menschen mit Behinderungen leicht, sich mit Professor X zu identifizieren. Der Charakter muss sich mit Fragen der Identität, der sozialen Stigmatisierung und der Diskriminierung auseinandersetzen. Seine Behinderung nutzt Xavier dabei als Kraftquelle. Insgesamt erinnert Professor X daran, dass Behinderungen ein Teil der eigenen Identität sein können, jedoch nicht den Wert oder das Potenzial einer Person definieren.

Was kann ich tun, um die Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderungen zu unterstützen?

Das Leben mit Behinderungen ist eine Herausforderung. Obwohl viele Ressourcen zur Verfügung stehen, kann es sich verdammt einsam anfühlen, ein Leben mit Behinderungen zu meistern! Deshalb ist es so wichtig, dass Menschen mit Behinderung in den Medien und der Gesellschaft allgemein überall vertreten sind. Repräsentation kann dazu beitragen, Stereotype abzubauen, das gegenseitige Verständnis füreinander zu erhöhen und das Zugehörigkeitsgefühl von Menschen mit Behinderungen zu fördern.

Hier bei munevo setzen wir uns für die aktive Förderung von Vielfalt und Inklusion ein. Wir wollen dazu beitragen, Menschen mit Behinderungen sichtbar zu machen und Erfahrungswerte zu teilen. Dafür bitten wir Euch hiermit um Eure Unterstützung!

Ihr habt eine Behinderung und möchtet Eure Geschichte erzählen? Schickt uns Videos und/oder Bilder, die Eure Erfahrungen als Mensch mit Behinderung zeigen. Eure Geschichten sind es wert, erzählt zu werden. Also nur keine Scheu! Wir möchten Eure Videos und Bilder auf Social Media und in unseren Marketingmaterialien zeigen - natürlich nur mit Eurer ausdrücklichen Erlaubnis.

Indem Ihr Eure Geschichten teilt, könnt Ihr andere in ähnlichen Situationen unterstützen. Ihr tragt dazu bei, Barrieren abzubauen und eine inklusive Gesellschaft zu schaffen. Solltet Ihr Fragen haben (oder uns einfach ein paar nette Zeilen schreiben wollen) sind wir unter marketing@munevo.com gern für Euch da. Wir freuen uns schon sehr darauf, von Euch zu hören.

Danke, dass Ihr uns tatkräftig dabei unterstützt, Vielfalt und Inklusion zu fördern!